Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2794
Expansion nach Deutschland

Diese Fehler machen chinesische Unternehmen

Eine Person aus Deutschland und eine aus China reichen sich die Hand. © Zerbor / Fotolia
Chinesische Unternehmen, die auf europäischen Märkten Produkte und Dienstleistungen verkaufen möchten, kommen nicht um eine lokale Präsenz herum. Dabei schätzen sie aber oft die fremde, komplexe Welt falsch ein. Das betrifft dann auch deutsche Geschäftspartner bzw. Kunden.

Vorsicht vor „den Chinesen“? Ja: Denn viele Firmen aus Fernost machen ihre Hausaufgaben noch nicht richtig, wenn sie sich in Deutschland positionieren wollen. Das sollten auch hiesige Unternehmer bei potenziellen Neugeschäften als Risiko einkalkulieren.

Ein Schreckgespenst hat zuletzt neuen Auftrieb bekommen: 2015 begann Midea (Foshan, Provinz Guangdong), sich Kuka (Augsburg) einzuverleiben. Nun ist das Vorzeigeunternehmen der Industrieroboterbranche fest in chinesischer Hand. Das Squeeze out wird vorbereitet, die verbliebenen Kleinaktionäre - knapp 5% - werden aus dem Unternehmen gedrängt.

Fehler vieler Chinesen 

Das Projekt Kuka“, das seit Jahren für Unruhe sorgt, ist allerdings kein unheilvoller Vorbote einer chinesischen „Invasion“. Im Gegenteil: Viele Firmen aus dem Reich der Mitte stellen sich vergleichsweise noch unbeholfen an bei ihren Versuchen, in Deutschland oder auch Europa Fuß zu fassen.

Wer auf europäischen Märkten außerhalb seines chinesischen Heimatmarktes Produkte und Dienstleistungen verkaufen möchte, kommt kaum um eine lokale Präsenz herum, meint Thomas Willemsen (Limeshain) aus unserem China-Netzwerk. Chinesen schätzen bei beabsichtigter Expansion aber oft die fremde, komplexe Welt falsch ein. Ein Scheitern ist oft programmiert.

Gründe fürs Scheitern

Chinesen glauben, was in China funktioniert, lasse sich 1:1 auf andere Länder übertragen. Es ist oft ein Unwissen über Käuferverhalten zu beobachten. Damit geht vielfach eine falsche Standortwahl aufgrund lokaler Unkenntnis einher. Außerdem meinen viele Chinesen, bereits fast alles über Deutschland zu wissen und Fehlendes sei nicht wichtig (oder zu teuer). 

Oft schenken sich die Unternehmer aus dem Reich der Mitte eine detaillierte Marktanalyse. Zudem vertrauen sie gelegentlich den falschen Personen. Motto: "Der Bruder meines Schwagers hat einen Schulkameraden, dessen Sohn in Deutschland studiert.". Viele Chinesen kennen sogar die Ein- und Ausfuhrbestimmungen nicht, haben nicht die adäquaten Zertifikate (oder sie legen gefälschte vor).

Zu lange Entscheidungswege

Hinzu kommen nicht ausreichend qualifizierte Mitarbeiter (fachlich, sprachlich, entscheidungsbefugt). Auch Unmotivierte verursachen unerwartete hohe Kosten oder lassen Projekte gar scheitern. Vielfach unterschätzen sie den zeitlichen Aufwand über alle Prozesse hinweg. Die Entscheidungswege sind zu lang. Berater Willemsen hat auch beobachtet, dass viele Chinesen sich auf den After-Sales-Bereich konzentrieren und den Service vernachlässigen. Das alles hilft der Konkurrenz.

Nicht blauäugig planen

Wer mit chinesischen Managern Geschäfte eingeht, sollte also auch „unprofessionelle“ Prozesse einkalkulieren. Die können dann Einfluss auf den Fortgang des Projekts haben. Wir meinen dazu: Verzögerungen, Enttäuschungen oder Scheitern sind allerdings nie immer nur „der anderen Seite" anzulasten. Auch die eigenen Fähigkeiten, die nötig sind, um ein solches Projekt zu begleiten, sind zuweilen suboptimal. Planen Sie nicht zu euphorisch (blauäugig). 
Fazit: Noch machen die Chinesen viele Fehler bei der Expansion nach Deutschland. Aber sie lernen schnell. Wichtig bei Kooperationen oder beim Markteintritt chinesischer Konkurrenz: Genaue Analysen und Habacht-Stellung. Welche Risiken drohen? In welche Abhängigkeiten wollen Sie sich auf keinen Fall begeben? Wie sieht Plan B aus?
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH

Eyb & Wallwitz ist mit dem Kunden nicht auf Augenhöhe

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
„Als Philosoph und Mathematiker ist es mir ein Bestreben die aktive Vermögensverwaltung mit sozialem Engagement und Verantwortung zu vereinen“, stellt sich Geschäftsführer Dr. Georg von Wallwitz im Anlagevorschlag vor. Man sei der Überzeugung, dass nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften langfristig mit wirtschaftlichem Mehrwert einhergehe und sich für Stiftungskunden auszahle.“ Das Zitat lässt beim Leser die schönsten Hoffnungsblätter ergrünen. Bringt Eyb & Wallwitz sie zum Blühen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Credo Vermögensmanagement GmbH

CREDO baut Nähe zum Kunden auf

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Eule, Segelboot, Keimling und Füllhalter – mit diesen Bildmotiven begrüßt CREDO auf der Website seine Gäste. Die Eule beobachtet genau, das Segelboot manövriert durch stürmische Zeiten, der Keimling steht für gesundes Wachstum und der Füllhalter soll Unabhängigkeit symbolisieren. Nicht schlecht gelöst. CREDO bedeutet laut Website „Ich glaube". Glauben und Vertrauen seien die wertvollsten Güter, der Ursprung des Unternehmens liege in kirchlichen Mandaten. Das passt perfekt zur Stiftung Fliege.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • BGH gestattet Staffelmiete nach Mietpreisbindung

Staffelmiete in der Sozialwohnung

Ein Vermieter darf für eine Sozialwohnung mit Mietpreisbindung auch eine Staffelmiete vereinbaren. Das ist dann möglich, wenn die Preisbindung absehbar endet. Das hat der Bundesgerichtshof entschieden.
  • Fuchs plus
  • EU-Auktion für H2-Subventionen: Erfolgreich und preiswert

Geringe Subventionen für Wasserstoffprojekte

Unternehmen, die neue Wasserstoff-Anlagen in Europa planen, kommen mit sehr geringen Subventionen aus. Das ist das Ergebnis der ersten Subventions-Auktion für Wasserstoff-Anlagen durch die europäische Wasserstoffbank.
  • Fuchs plus
  • Einkauf und Supply Chain Management optimieren

Die besten digitalen Lösungen finden

Es gibt sehr viele Anbieter, die digitalen Lösungen für Einkauf und Supply Chain Management offerieren. Für Unternehmen, die nach einer solchen Lösung suchen, ist das ein Problem. Denn wie den richtigen Anbieter finden? FUCHSBRIEFE geben Ihnen einen Überblick, wie Sie den Such-Prozess strukturieren können.
Zum Seitenanfang