Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2420
Zweigeteilter Unternehmensmarkt

Preise für Firmenübernahmen fallen

Fallende Bewertungen. © coffeekai / Getty Images / iStock
Am Unternehmensmarkt hat der Wind kräftig und dauerhaft gedreht. Die Preise, ausgedrückt in den EBIT-Multiplikatoren fallen. Noch am stärksten gefragt sind kleine und mittlere Unternehmen, die weiter von Strategen gekauft werden. Einige Branchen können sich dabei sogar noch ganz gut halten, in anderen stehen die Preise kräftig unter Druck.

Am Markt für Unternehmensübernahmen geht es gerade mit Schwung in zwei Richtungen. Während die Nachfrage nach kleinen und mittleren Unternehmen robust bleibt, bricht die Nachfrage nach großen Unternehmen steil zusammen. Dahinter steckt, dass KMU oft von Strategen gekauft werden, die ihre Wertschöpfungsketten verlängern, diversifizieren oder sich Marktanteile dazukaufen. Dem gegenüber werden große Unternehmen (der Beteiligungen) vornehmlich von Finanzinvestoren gekauft. Die leiden, im Gegensatz zu den Strategen, aber deutlich stärker unter dem starken Zinsanstieg.

Zweigeteilter Markt

Die Spaltung zeigt sich gut beim Blick auf die Zahl der Transaktionen. Während die Zahl der kleinen und mittleren M&A (weniger als 500 Mio. Euro) auch im Jahr 2022 in Deutschland knapp über 700 Transaktionen lag (ähnlich wie 2021), brach das Volumen der großen Deals (über 500 Mio. Euro) um gut 20% ein.

Mit Blick auf die Branchen zeigen sich bei den Käufern klare Präferenzen. Besonders gefragt sind Industrie- und Technologieunternehmen. Insbesondere aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung dürften Techs auch weiter en vogue sein. Auch Pharma- Healthcare- und Konsumgüter-Firmen stehen bei den Käufern hoch im Kurs. Die bis zur Jahresmitte 2022 hohe Nachfrage im Immobiliensektor kühlt sich mit steigenden Marktzinsen dagegen deutlich ab.

Multiplikatoren sinken

Käufer und Verkäufer finden aber derzeit schwer zusammen. Oft gibt es größere Bewertungsdifferenzen. Während sich die Verkäufer stark an der Historie orientieren und auf Kaufpreisen beruhen, die vor einigen Monaten üblich waren, preisen die potenziellen Käufer viel stärker die aktuellen Risiken ein. Dazu gehören Inflation, Energiekrise, politische Unsicherheiten. Vielfach fällt es beiden Seiten schwer, einen gemeinsamen Blick auf diese Faktoren zu erlangen und die Bewertungslücken zu reduzieren.

Derweil setzt sich der Rückgang der Multiplikatoren weiter fort. Über alle Branchen und Unternehmensgrößenklassen gehen die Multiples inzwischen zurück. Selbst in den Hochpreis-Branchen Software (EBIT-Multiple 9,2 – 11,2) und Pharma (EBIT-Multiple 9 – 12) stehen die Multiples für mittelgroße Unternehmen (Umsatz 50 – 250 Mio. Euro) unter Druck. Am unteren Ende der Preis-Skala finden sich Transport, Logistik und Tourismus. Das EBIT-Multiple für kleine Unternehmen (bis 50 Mio. Euro Umsatz) liegt bei 4,2 (mittelgroße Unternehmen 7,2).

Fazit: Steigende Zinsen und diverse Unsicherheiten drücken auf die Bewertung der Unternehmen. Das wird auch im kommenden Quartal so sein. Verkäufer haben vielfach einen zu weit rückwärts gerichteten Blick, daher zu hohe Preisvorstellungen.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH

Eyb & Wallwitz ist mit dem Kunden nicht auf Augenhöhe

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
„Als Philosoph und Mathematiker ist es mir ein Bestreben die aktive Vermögensverwaltung mit sozialem Engagement und Verantwortung zu vereinen“, stellt sich Geschäftsführer Dr. Georg von Wallwitz im Anlagevorschlag vor. Man sei der Überzeugung, dass nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften langfristig mit wirtschaftlichem Mehrwert einhergehe und sich für Stiftungskunden auszahle.“ Das Zitat lässt beim Leser die schönsten Hoffnungsblätter ergrünen. Bringt Eyb & Wallwitz sie zum Blühen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Credo Vermögensmanagement GmbH

CREDO baut Nähe zum Kunden auf

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Eule, Segelboot, Keimling und Füllhalter – mit diesen Bildmotiven begrüßt CREDO auf der Website seine Gäste. Die Eule beobachtet genau, das Segelboot manövriert durch stürmische Zeiten, der Keimling steht für gesundes Wachstum und der Füllhalter soll Unabhängigkeit symbolisieren. Nicht schlecht gelöst. CREDO bedeutet laut Website „Ich glaube". Glauben und Vertrauen seien die wertvollsten Güter, der Ursprung des Unternehmens liege in kirchlichen Mandaten. Das passt perfekt zur Stiftung Fliege.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gravierende Verschiebungen der Welthandelsströme voraus – Gold als neutrale Währung

Der Dollar behält auf absehbare Zeit seine Vormachtstellung

Gita Gopinath, die Erste Stellvertretende Geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds, nimmt die Zukunft des Internationalen Währungssystems (IMS) in den Blick. Am Stanford Institute for Economic Policy Research hat sie in einer Rede herausgearbeitet, welche Folgen die Verschiebung der Handels- und Investitionsströme für die großen Handelswährungen haben wird.
  • Fuchs plus
  • USA planen Sanktionen gegen chinesische E-Autos

Risiken für CNY steigen

Der Handelskonflikt zwischen der EU, den USA und China nimmt an Schärfe zu. Jetzt drohen auch die USA mit neuen Sanktionen. Von denen könnte vor allem Chinas E-Mobilität und der Solar-Sektor betroffen sein. Daraus erwachsen Risiken für den Chinesischen Yuan.
  • Fuchs plus
  • Vietnam profitiert von Deglobalisierung

Rendite-Booster Dong

Flagge Vietnams ©picture alliance / Zoonar | BUTENKOV ALEKSEY
Das asiatische Schwellenland kann mit einer jungen und gut ausgebildeten Gesellschaft aufwarten. Über 60% der Vietnamesen sind unter 30 Jahre alt. Neben dem Tourismus punktet das produzierende Gewerbe, welches ausländische Direktinvestitionen anzieht. Die relativ niedrigen Herstellungskosten in dem knapp 100 Mio. Einwohner zählenden Küstenstaat sorgen für volle Auftragsbücher. Die Administration in Vietnam steuert das Land mit wachstumsfreundlichen Maßnahmen.
Zum Seitenanfang