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M&A-Geschäft schwächelt

Unternehmensbewertungen kräftig unter Druck

Zeit und Geld © Zephyr18 / Getty Images / iStock
Am Unternehmensmarkt geht es mit den Firmenbewertungen weiter abwärts. Die konjunkturelle Unsicherheit und die stark gestiegenen Zinsen fordern ihren Tribut. Hinzu kommen als Störfaktoren politische Markteingriffe, die für einige Branchen hohe Unsicherheiten und damit Preisdiskussionen zwischen Verkäufern und Käufern zur Folge haben. FUCHSBRIEFE geben eine aktuelle Übersicht über die Kaufpreise für Unternehmen.

Am Unternehmensmarkt dominieren weiter die roten Zahlen. Der leichte Abwärtstrend bei den Unternehmenspreisen ist über nahezu alle Sektoren intakt. Zudem ist die Deal-Aktivität weiter rückläufig. Denn das konjunkturelle Umfeld bleibt unsicher und Finanzierungen sind auch in den vergangenen drei Monaten teilweise signifikant teurer geworden.

Der Abwärtstrend hat sich damit über alle Branchen verstetigt. Kleine Unternehmen (bis 50 Mio. Euro Umsatz) werden im Durchschnitt mit dem EBIT-Multiplikator 7,4 bezahlt. Für mittlere Unternehmen liegt der durchschnittliche EBIT-Multiplikator bei 8,4. Kleinstunternehmen (Umsatz bis 20 Mio. Euro) werden im Durchschnitt mit dem 5-fachen des EBIT bezahlt.

Starke Differenzierung der Kaufpreise über die Größenklassen

Auffällig ist die Differenzierung der Preise über die Größenklassen. Während die Kaufpreise für Kleinstunternehmen im Durchschnitt fast stabil sind und die für Kleinunternehmen leicht fallen, stehen vor allem die Preise für mittelgroße Unternehmen über alle Branchen deutlich unter Druck.

Einige Sonderfaktoren, die bereits seit Monaten wirken, drücken nach wie vor auf die Bewertungen. Besonders ausgebremst werden die Verkaufspreise durch hohe Energiekosten, teilweise stark steigende Personalkosten und anhaltende Lieferketten- und Rohstoffeinkaufsprobleme. Unternehmen, die hohe Anteile in diesen Kostenblöcken haben, sind derzeit schwerer als in der Vergangenheit.

Logistikbranche problembehaftet

Paradebeispiel dafür ist die Logistikbranche. Diese wird von einigen der Problemfaktoren zugleich getroffen. Hinzu kommen zum Teil noch politische Unsicherheiten. In der Branche sind die EBIT-Multiplikatoren in den vergangenen drei Monaten um drei Zehntelpunkte gefallen. Mittlere Logistikunternehmen werden derzeit mit EBIT-Multiplikator 6,9 bezahlt.

Preisspitzenreiter finden wir im Energiesektor (Erneuerbare und Umwelttechnologie). Hier liegen die Multiples zwischen 9 und 10,5 für mittelgroße Unternehmen. Am günstigsten sind Unternehmen aus dem Fahrzeugbau (Multiple 6,3) und dem Bau und Handwerk (6,5).

Diskussionen über Zukunftsaussichten und Bewertungen

Die Diskussion über angemessene EBIT-Multiplikatoren zwischen Verkäufer und Käufer sind ohnehin zunehmend oft von unterschiedlichen Interpretationen und Annahmen über die künftige Geschäftsentwicklung belastet. Das zeigt sich in der leichten Ausweitung der EBIT-Bandbreite in etlichen Branchen.

Fazit: Es ist nach wie vor nicht absehbar, dass der Preisdruck nachlässt. Selbst wenn die Zinsen nicht weiter steigen sollten, denn die konjunkturelle Unsicherheit und viele Unwägbarkeiten in der Geschäftsplanung (politische Eingriffe, Energiemarkt) bleiben bestehen.
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