Der Krieg in der Ukraine wird noch lange weitergehen
Was mag in Olaf Scholzens Kopf vorgegangen sein, als er zum ukrainischen Präsidenten Selenskiy sagte, „wir“ würden „in der Unterstützung für die Ukraine nicht nachlassen"? Die Realität dürfte allen klar sein, die noch ein bisschen geradeaus denken können.
Es ist illusorisch zu glauben, dass die Ukraine die von Russland völkerrechtswidrig besetzten Gebiete, erst recht die bereits 2014 annektierte Krim, zurückerobern kann. Unmöglich wird es, wenn sich die Amerikaner unter einem Präsidenten Donald Trump der weiteren Unterstützung verweigern und die Last auf Europa und vor allem Deutschland abladen sollten. Einem Deutschland, dessen wirtschaftliche und finanzielle Potenz gerade schwindet. Und das seine eigene Armee über Jahrzehnte zerrüttet und unter der CDU-Kanzlerin Merkel mehr oder weniger aufgelöst hat.
Kein Interesse, den Krieg zu beenden
Doch beenden wird Trump diesen Krieg nicht. Ein Waffenstillstandsabkommen oder gar Friedensvertrag, ausgehandelt mit US-Beteiligung zu Moskauer Bedingungen, würde als Niederlage verbucht, als seine Niederlage. Und solange die Europäer für die Waffen aus den USA zahlen, wird auch die US-Rüstungsindustrie alles daran setzen, Trump – oder Biden – davon abzuhalten, den Krieg zu beenden.
Auch die Europäer haben kein Interesse, Putin den Sieg zu überlassen. Zu groß wäre der Ansehensverlust. Und das – gefühlte oder reale – Risiko, dass der Potentat in Moskau sich aufgefordert fühlen könnte, weiterzumachen.
"Solange der Vorrat reicht"
Der Krieg in der Ukraine wird somit noch lange weitergehen. So lange – jetzt werde ich zynisch – der "Vorrat an Menschen" und das Geld reichen. Die Ukraine wird menschlich ausbluten, Europa finanziell. Das Verhältnis zu Russland ist und bleibt auf lange Zeit zerrüttet.