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Donner & Reuschel Aktiengesellschaft Stiftungsmanagement 2022 Auswahlrunde

Der Stiftungsgründungs-Erklärbär

Wie schlagen sich Donner & Reuschel im Stiftungsmanager 2022? © styleuneed / fotolia.com
Wenn ein Institut das Bedürfnis der künftigen Stifter nach umfassender Beratung im Vorfeld der Gründung ernst nimmt, dann Donner & Reuschel. Die Privatbank geht vielschichtig und leicht verständlich auf viele Faktoren ein, die beachtet werden müssen, und teilt großzügig seine Erfahrungen. Das ist besonders und sehr sympathisch. Und macht Lust auf den Rest des Vorschlags.

Donner & Reuschel gehen intensiv auf die Bedürfnisse der künftigen Stifter ein, vor allem was die Stiftungsgründung betrifft. Zum einen gibt es eine hervorragende Zusammenfassung der Ausschreibung. Aber die Privatbank macht sich auch sehr viele weitergehende Gedanken, die vor allem die gewünschte Flexibilität betreffen. Als Stiftungssitz wird Köln vorgeschlagen.

So schlägt sie beispielsweise vor: „Solange es eine Vielzahl von offenen Punkten gibt – z.B.:

  • Welche Bedarfe für mein Vorhaben gibt es?
  • Welche schulischen Vorgaben existieren?
  • Was kann die Stiftung bewirken?
  • Bin ich mit der Stiftung in Zweck und Sitz flexibel?
  • Welches Vermögen bringe ich wann und in welcher Höhe ein? 
  • könnten eine Treuhandstiftung, eine gGmbH oder auch eine anfängliche Zusammenarbeit mit einer bestehenden Organisation ohne Stiftungsgründung eventuell sinnvolle Alternativen sein?"
  • Die verschiedenen Formen werden ausführlich beleuchtet.

Das wünschen sich die Stifter ins spe

  • Stiftung mit Namen "Money Kids" oder "Money Kings" will für mehr Finanzbildung an Schulen sorgen
  • 3,5 Millionen Euro liquide Mittel und Jahresmieteinkünfte einer Immobilie in Höhe von 108.000 Euro stehen dafür zur Verfügung
  • gewünscht ist ein Anlagekonzept mit erwarteten Ausschüttungen von mindestens 50.000 Euro pro Jahr, dem Vorgehen beim Investieren sowie einer international ausgerichteten und diversifizierten Anlage
  • Hilfe bei der Stiftungsgründung und -verwaltung
  • Empfehlung, ob eine Ewigkeits- oder Verbrauchs- bzw. Hybridstiftung gegründet werden soll.

Risiken des Verbrauchs

Was die Frage nach einer möglichen Verbrauchsstiftung betrifft, betonen die Stiftungsexperten von D&R, dass die Kombination von ewigen und zu verbrauchenden Teilen des Grundstockvermögens die von Stiftern bevorzugte Lösung ist. Da die vorgesehene Vermögensausstattung die erhöhten steuerlichen Abzugsfähigkeiten übertrifft, könne eine Kombination auch aus dieser Richtung attraktiv sein, fügt D&R an.

„Jedoch sollte darauf geachtet werden, dass die Vermögensausstattung nicht vorrangig aus der Immobilie besteht“, geht die Bank auf einen wichtigen Aspekt ein. „Über den Verbrauch des Kapitals würde ein Verkauf in den kommenden Jahren zwangsläufig erfolgen müssen.“ Das ist weitsichtig gedacht. In einem extra Abschnitt werden die steuerlichen Möglichkeiten ausführlich beleuchtet.

Richtig Arbeit investiert

Die Bank schlägt eine schon sehr auf die künftige Stiftung zugeschnittene Stiftungssatzung vor, wobei sie aufgrund der erheblichen Vermögenswerte rechtliche Beratung empfiehlt. Der Satzungsentwurf macht deutlich, dass man sich intensiv mit der Materie befasst und richtig Arbeit investiert hat.

Auch die Anlagerichtlinie ist als Muster erstaunlich weitgehend ausgearbeitet. Was die ständige Stiftungsverwaltung betrifft, die das Stifterpaar nachfragt, können Leistungen und Kosten mit dem Kooperationspartner, eine gGmbH, vereinbart werden, wie D&R mitteilt. Dort würden alle relevanten Tätigkeiten wie Finanzbuchhaltung, Spendenverwaltung und Jahresrechnung angeboten, auch eine Geschäftsführung sei möglich.

Portfolio mit bis zu 100 Prozent Aktien

Die Portfoliolösung bezieht sich auf eine Ewigkeitsstiftung und soll eine maximale Quote chancenorientierter Anlagen – Aktien, Rohstoffe, liquide Alternative Investments – von anfänglich bis zu 100 Prozent haben. Der Grund: Wesentliche Teile des sicherheitsbetonten Rentenmarkts würden eine negative Realkapitalentwicklung und geringe Ausschüttungen aufweisen.

Gleichzeitig schränkt D&R ein, dass dieser Anteil bei einer Stiftung mit (auch) zeitlich begrenztem Kapital deutlich geringer sein kann, da eventuelle Verluste relativ schnell aufgeholt werden müssen. Das Startportfolio zeigt eine Aktienquote von ca. 86 Prozent, einen Goldanteil von ca. 7 Prozent und eine Liquiditätsposition von ebenfalls ca. 7 Prozent.

Nutzung internationaler Kapitalmärkte

Die mögliche Fremdwährungsquote von maximal 70 Prozent will der Vorschlag mit aktuell 51 Prozent ansetzen, um die Vorteile außereuropäischer Kapitalmärkte, die sich oft als dynamischer (bei Aktien) bzw. zinsstärker (bei Anleihen) zeigen, optimal zu nutzen. Entsprechend sind von den 3,5 Millionen 37 Prozent in Aktien Europa, 30 Prozent in Aktien USA und 19 Prozent in Aktien Welt investiert.

Gut 30 internationale Aktien bilden knapp die Hälfte des Portfoliowertes ab. Zudem werden drei ETFs genutzt. Konkret favorisiert die Bank US-amerikanische Einzelwerte und nachhaltig anlegende ETFs. Die angestrebte Rendite beträgt 6 Prozent vor Kosten p.a. Als Kosten setzen D&R 1 Prozent inklusive Umsatzsteuer bzw. 34.650 Euro an.

Ausschüttungsplanung fehlt

Zu kurz kommt im Vorschlag das Thema Ausschüttungen. Zwar wird an ein, zwei Stellen erwähnt, dass es ordentliche Erträge in Höhe von 2,5 Prozent p.a. bzw. 87.500 Euro p.a. geben soll. Allerdings fehlen die ausführliche Herleitung sowie eine Darstellung, wie sich die Ausschüttungen über die Jahre entwickeln könnten.

Positiv kann gewertet werden, dass D&R ausführlich auf den aktiven Investmentansatz ihres Hauses eingeht, den sie damit begründen, dass Stiftungen starke Draw Downs und entsprechende Volatilitäten vermeiden sollten, um Abstürze zu verhindern. Zudem empfehlen die Autoren des Vorschlags einen ausgeprägten Nachhaltigkeitsansatz, damit der gesellschaftliche Zweck der Stiftung nicht durch die Vermögensanlage konterkariert wird. Nachhaltigkeit bedeute zudem keinen Performancenachteil, erklären sie.

Projektpartner benannt

Wie andere sehr gute Angebote enthält auch das von D&R eine Offerte, wie man den Stiftungsgedanken anhand ähnlich gelagerter Projekte unterstützen kann. Man empfiehlt die Zusammenarbeit mit erfahrenen Projektpartnern wie der Edith-Stein-Schulstiftung, einer kirchlichen Stiftung aus Magdeburg, die als Trägerinstitution von vier Grundschulen, einer Sekundarschule und drei Gymnasien im Land Sachsen-Anhalt fungiert. Für solche Kontakte ist das Stifterpaar sehr dankbar.

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Kontakt

Christian Opelt
Bankdirektor
Stiftungen, Kirchen, NPO
Friedrichstrasse 18
80801 München
089/2395 1787
christian.opelt@donner-reuschel.de

Zusatzinfos

Honorar:

1 Prozent p.a. inkl. USt.

Strategische Asset Allocation:

100 Prozent Aktien

Renditeerwartung:

6 Prozent p.a. vor Kosten

Risikokennzahl(en):

erwarteter maximaler Verlust (ggf. mehrjährig) 15,0%; erwartete Volatilität p.a. 10,0%

Inflationserwartung:

2-3 %

Vorschlag für den Stiftungssitz:

Köln

 


Fazit: Donner & Reuschel überrascht das Stifterpaar mit einer Fülle von Informationen, Ideen, Fragen und Angeboten zur Stiftungsgründung und zum Siftungsmanagement, die so von keiner anderen Bank geliefert wurde. Durch dieses Übergewicht kommt der Anlagevorschlag ein wenig kurz. Vor allem die Ausschüttungen, die ja ein wesentliches Anliegen der künftigen Stifter sind, werden recht stiefmütterlich behandelt. Das schmälert den ansonsten sehr guten Gesamteindruck etwas.

Dennoch hat sich Donner & Reuschel den Einzug in den Endausscheid verdient.

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