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Die Jüngeren an das Unternehmen heranführen

Projekt für den Nachwuchs

Unternehmer die beschließen ihr Geschäft an ihre Kinder zu vererben, stehen vor der Aufgabe den Übergang zu gestalten. Nicht nur das betriebliche Handwerkszeug muss weitergegeben werden. Auch im Vermögensmangment muss das nötige Rüstzeug vermittelt werden. In unserem Fall geschieht das mittels Aufgaben.

Sie als Unternehmer kommen irgendwann in Ihrem Leben an den Punkt, an dem Sie über Ihre Nachfolge nachdenken. Weil aber jede Ausgangslage einzigartig ist, sind Standardlösungen fehl am Platze. Im Gegenteil: Was in einer vergleichbaren Situation gut gelungen ist, kann im anderen Fall falsch sein.

Fall aus der Praxis

Peter Urbanek ist ein erfolgreicher Immobilien- Unternehmer. Sein Vermögen kann auf über 100 Mio. € beziffert werden. Selbstverständlich ist der Großteil in Grund und Boden, Stein und Beton angelegt. Vor gut 25 Jahren allerdings hatte Herr Urbanek als Soldat zwar ein ansehnliches Einkommen, aber kein Vermögen. Dafür hatte er Glück in der Liebe. Mit 30 angelte er sich auf einer Party die Frau seiner Wahl. Doch nach drei Jahren zerbrach die Beziehung. Zurück blieb eine junge Mutter mit einem kleinen Jungen, die ihn allein großzog.

Das Paar verlor sich aus den Augen - bis vor gut 8 Jahren. Urbanek schaffte es, Kontakt zu seinem Nachkömmling aufzubauen. Zur Freude des Vaters hatte sich der Sohn gut entwickelt. Das Abitur hatte der Sprössling so gut wie in der Tasche. Anschließend sollte ein Studium der Betriebswirtschaft folgen. Der Vater förderte das, indem er dem Sohn das Studium an einer der renommierten Privatuniversitäten in Europa ermöglichte.

In den letzten Jahren haben sich beide immer besser kennen gelernt. Für den Immobilienunternehmer ist heute klar: „Mein Sohn soll mein Nachfolger werden!". Doch es blieb die Frage: „Wie soll ich ihn an die Aufgabe heranführen?" Der Plan: Der Sohn soll sich in den nächsten fünf bis sechs Jahren bewähren. Der Vater unterstützt seinen Abkömmling dabei großzügig. 12 bis 15 Mio. € will er zur Verfügung stellen. Und dieses Geld soll - so die Anforderung des Vaters - drei Aufgaben erfüllen: Der Filius soll ein eigenes Unternehmen – natürlich aus der Immobilienbranche – erwerben. Die ersten vier Jahre soll er seinen Lebensunterhalt aus dem Vermögen bestreiten. Der Rest soll langfristig angelegt werden. Hier soll der Sohn zeigen, dass er mit Hilfe von kompetenter Seite dieses Vermögen mehren kann.

Ein Nebeneffekt dieser Aufgabenstellung: Der Sohn kann sich gleichzeitig mit dem Thema „Banken und Vermögen" auseinander setzen. Der Vater gibt ihm also den Auftrag, dass er – mit Hilfe eines vom Vater bestimmten Mentors – die für ihn richtige Bank und einen Vermögensmanager auswählen soll.

Ernüchterung

Also machen sich die beiden – der Sohn und sein Begleiter - auf die Suche. Sie sprechen Privatbanken, Großbanken und bankenunabhängige Vermögensmanager an. Doch der Weg ist anstrengend und ernüchternd. Grundtenor: „Das Geld nehmen wir gern in unsere Vermögensverwaltung. Aber beim Unternehmenskauf können wir nicht helfen." Selbst Häuser, die sich auf Unternehmer und hohe Vermögen spezialisiert haben, bekommen die Komplexität des Falls nicht in den Griff. Es zeigt sich, dass eine langfristige und strukturierte Nachfolgeplanung eine hohe Kompetenz verlangt. Von Vermögensmanagern und Private Bankern. Sie brauchen die Fähigkeit, Komplexität zu managen und zu steuern. Nur wenige Anbieter können dies. Fünf Beratungsfelder stehen an: Optimaler Weg der Schenkung: Wie kommt das Geld steueroptimiert zum Sohn? Begleitung beim Unternehmenskauf: Wie kann ein geeignetes Unternehmen gefunden werden? Wie soll der Verkauf vonstatten gehen? Liquiditätssicherung für Lebenshaltung: Der Sohn benötigt für die nächsten vier Jahre jeden Monat 4.000 Euro zum Leben. Langfristige Kapitalanlage: Dauer 10 Jahre. Risiken des Jungunternehmers: Welche neuen Haftungs- und persönlichen Risiken muss der Sohn berücksichtigen?

Die Beratungsfelder 3 und 4 sind der Kern jeder Vermögensberatung. Banken und Vermögensmanager, die in der Top-Liga spielen, bieten aber die gesamte Bandbreite an. Dabei geht es z. B. nicht darum, Versicherungen zu verkaufen – wie das Beratungsfeld 5 suggerieren könnte. Vielmehr muss die Kompetenz vorhanden sein, sich in die Lage eines Jungunternehmers hineinzuversetzen und ihm alle Aspekte in seiner neuen Situation zu erläutern.

Darüber hinaus ist – wie beim Beratungsfeld 2 erkennbar – ein gutes Beziehungsnetz von hohem Nutzen. So wird keine Bank, kein Vermögensmanager bei der Ausgestaltung der Kaufverträge helfen wollen – dies ist aus rechtlichen Gründen untersagt. Aber der Zugang zu einem spezialisierten Anwalt und Notar ist ein wichtiger Trumpf, den ein Projektmanager zur Verfügung stellen sollte. Es ist also ein Zusammenwirken von unterschiedlichen Teil-Expertisen gefragt, gesteuert von einer zentralen Stelle.

Dass die Suche nach Spezialisten wichtig ist, zeigt bereits das erste Beratungsfeld, die Schenkung. Wenn der Vater dem Sohn die 12 Mio. € in bar übergibt oder überweist, wird dies richtig teuer. Der Fiskus will nämlich Schenkungssteuer. Nach Abzug des persönlichen Freibetrags sind 11,6 Mio. € zu versteuern. Davon will der Staat 23%, also 2,668 Mio. €. Ein erster Schritt zur Optimierung ist daher, dass der Vater die Steuer übernimmt. Das bringt immerhin ca. 140.000 €.

Doch dies ist nur ein kleiner Schritt im Vergleich zur großen Lösung: Der Vater, nicht der Sohn, kauft das Ziel-Unternehmen. Erst danach schenkt der Vater dem Sohn das Unternehmen. In diesem Fall greifen die neuen Steuer-Regeln für Erbschaft und Schenkung, die die Bundesregierung vor einiger Zeit eingeführt und bei der letzten Gesetzesänderung noch verbessert hat. Je nach Variante, die Vater und Sohn wählen, können sie 85% oder 100% der Schenkungssteuer für die Unternehmensanteile sparen, wenn die steuerlichen Rahmenbedingungen eingehalten werden.

Einfache Lösungen fehlen

Aber auch im Beratungsfeld 3, bei dem Mentor und Sohn von jeder Bank gute Lösungen erwartet hätten, waren die Vorschläge der besuchten Banken sehr unterschiedlich. Die einfache Variante, einen Teil des Anlagebetrags für diesen Zweck aus der großen Geldmenge zu separieren, sehen die beiden selten.

Stattdessen muss der Sprössling von Peter Urbanek vielfach glauben, dass er seine 4.000 € auf dem Konto haben wird. Und dann vergessen etliche Berater die Steuer. Diese beträgt 25% Abgeltungsteuer plus Solidaritätszuschlag. Der notwendige Betrag, der aus der Kapitalanlage entnommen werden muss, ist also größer als 4.000 €.

Dann muss die Inflation diskutiert werden. Je nach gewählten Rendite- und Inflations-Parameter müssen also zwischen 150.000 € und 200.000 € beiseite gelegt werden, um das Versorgungsziel zu erreichen. Doch diese Lösung präsentieren die wenigsten Vermögensmanager. Meistens werden Feld 3 und 4 vermischt. Das ist aber kein guter Weg, um die Komplexität in den Griff zu bekommen!

Das Beratungsfeld 4, die langfristige Vermögensanlage, ist ebenso kein 08/15-Geschäft, wie es auf den ersten Blick scheint. Der Sohn, genau genommen der Vater, hat klare Anforderungen an den Vermögensverwalter: Mindestens 10 Jahre soll das Geld wachsen. Die Rendite-Erwartung: 5%, nach Steuern und nach Kosten. Der maximale Verlust soll 15% pro Jahr nicht übersteigen.

Auch hier tun sich die Vermögensmanager mit dem Nachweis schwer. Teilweise werden viel zu konservative Vorschläge gemacht. Andere Angebote haben Aktienquoten von gut 50%. Bei solchen Planungen hilft bereits der Taschenrechner, um zu sehen, dass ein Crash wie 2008 das Ziel verfehlt hätte – krasse Fehlberatung.

Am Ende sind Vater, Sohn und Mentor um viele Erfahrungen reicher. Der erste Gedanke „Ich suche mal schnell eine gute Bank für meinen Sohn" hat sich als Utopie herausgestellt. Es braucht ein Haus, das sich auf Fragestellungen wie diese spezialisiert hat und solche Fälle nicht nur alle 2 Jahre auf dem Tisch hat. Sondern über ein funktionierendes Netz verfügt und im eigenen Haus ausreichend kompetentes Personal vorhält.

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