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Einkaufsplattformen im Wettstreit

Alibaba steigt bei „wlw“ ein

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Der kontinentale Wettstreit der Lieferanten-Plattformen geht in Europa in eine neue Runde. Denn Alibaba steigt jetzt bei Wer-liefert-was ein. Das wird der Plattform einen Technologie-Schub geben. FUCHSBRIEFE erklären, worauf Einkäufer achten sollten.

Der chinesische E-Commerce-Anbieter Alibaba hat in den Plattformbetreiber Visable investiert - und damit indirekt auch in die Plattform "Wer liefert was" (wlw). Die „Europages“ gehört ebenso zu Visable. FUCHSBRIEFE klären, was das Investment für Unternehmer und Einkäufer bedeutet. 

Chinesen werden Technologieschub ermöglichen

Alibaba dürfte der Plattform einen erheblichen Technologie-Schub geben und die internationale Expansion vorantreiben. Mittels chinesischem Know-how lassen sich digitale Tools vorantreiben und das Produktportfolio erweitern. Alibaba verschafft sich mit dem Einstieg zugleich Zugang zu den B2B-Beschaffungsmärkten in Europa. Unruhig werden dürften darum vor allem Unite/Mercateo, der nach eigener Aussage größte B2B-Marktplatz Europas.

Der kontinentale Plattform-Wettstreit geht damit in Europa in eine neue Runde. Die Beschaffungsexperten der Essener GMVK sagen zu FUCHSBRIEFE: "Beim Thema ERP sind die Europäer mit SAP noch gut aufgestellt. Hingegen ist das Bild bei SRM (Supplier Relationship Management/Lieferantenbeziehungsmanagement) noch indifferent." Jaggaer und Ariba sind teils amerikanisch, Coupa ist voll amerikanisch. Daneben gibt es noch viele Europäer, etwa Onventis mit Sitz Stuttgart. Beim Thema KI und Cloud dominieren Amerikaner, aber die Chinesen werden stärker. Die Frage ist: Kann sich Unite (Leipzig ) mittelfristig behaupten? Gerade das sollte im Interesse der europäischen Beschaffungsorganisationen sein, meint GMVK.

Einkäufer müssen Daten auf Plattformen prüfen

Einkäufer sollten dringend prüfen, welche Daten bzw. Infos sie in fremde Systeme abgeben wollen. Darüber hinaus ist zu checken, wo und wie diese Daten gehostet werden und was passiert, wenn man mal aus einem Vertrag raus will. Das ist gerade angesichts zu überwachender Lieferketten (ESG, Nachhaltigkeit, Compliance etc.) von entscheidender Bedeutung. Machen Sie sich keinesfalls abhängig von bestimmten Anbietern bzw. Plattformen, vor allem nicht bei wertvollem eigenen (Wertschöpfungs-)Know-how. Schauen Sie, wer individuelle Services leistet und wer tiefergehenden Austausch mit Lieferanten ermöglicht.

Hintergrund zur Geschichte von wlw, das unter Einkäufer lange ein Kramladen-Imgage hatte: Seit 1934 gab es Papierwälzer, ab 1986 erschien das Verzeichnis auf CD-ROM, dann online seit 1995 - kurz bevor Google an den Start ging. Seit 2019 gab es dann die Dachmarke Visable. Seit den 2000er Jahren haben sich verschiedene Wettbewerber am Markt etabliert, teilweise mit spezialisierten Angeboten. „wlw“ bedient nach eigener Aussage aber immer noch 75.000 Suchanfragen pro Tag für die Zielgruppe KMU im DACH-Raum.
Fazit: Auch wer sich als "führenden B2B-Anbierer" ausruft, ist nicht automatisch auch über Standardartikel hinaus als zuverlässiger Partner des Einkaufs geeignet. Die Lieferanten-Plattformen dürften sich weiter differenzieren. Einkäufer müssten gezielter schauen, welche Partner die Bedarfe am besten decken.
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