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Architekturen und Veduten sind attraktiv

Aussichtsreiche Architekturmalerei

Gemälde von Schinkel einer mittelalterlichen Stadt. © akg-images /picture-alliance
Die Auseinandersetzung von Bildenden Künstlern mit Bauwerken bzw. deren Einbettung in Natur und Stadtraum ist eines der ältesten Themen in der Bildenden Kunst. Seit jeher sind diese Motive äußerst beliebt und auch werthaltig.

Architekturmalerei ist ein interessantes und werthaltiges Sammel-Gebiet. Die große Kunst besteht in der Reduktion von drei auf zwei Ebenen - und dennoch die räumliche Einbettung der Bauwerke in den Stadtraum oder die Natur. Es geht bei der Architekturmalerei nicht um Staffage, sprich Zutat des Baukörpers zu Illustrationszwecken, sondern vielmehr um die Räumlichkeit der Darstellung und damit auch immer um die Zentralperspektive. 

Entstehung der Architekturmalerei

Die Zunahme arbeitsteiliger Prozesse im 13. bis 15. Jahrhundert und das Entstehen von Export- und Importwirtschaft im 16. bis 19 Jahrhundert hat das Fundament für die Architekturmalerei gelegt. Die Menschen wollen mehr von fernen Gegenden erfahren. Sie wollten sich ein Bild von fremden Ländern und Kulturen machen. 

Einer der ersten und wichtigsten Architekturmaler ist wohl der Niederländer Pieter Saenredam (1597-1665). Seine Innenansichten holländischer Kirchenbauten waren legendär. Vermutlich jedermann sind auch die Stadtansichten von Venedig, Dresden oder München des italienischen Malers Bernardo Bellotto (1722-1780) vertraut. Auch die Stadtansichten Berlins von Eduard Gaertner (1801-1877) sind beispielhaft zu nennen. 

Veduten mit linearer Perspektive

Eine thematische Erweiterung von Architekturmalerei ist die Vedute. Sie bezieht sich auf ganze Stadtlandschaften oder Stadtpanoramen und nutzt dazu einen linearperspektivischen Blick. Damit haben Veduten eher etwas Kulissenhaftes. Die Veduten jener Jahre waren funktionell ähnlich zu sehen, wie Postkarten und Urlaubsfotos heute, nur eben viel aufwendiger und künstlerischer. 

Der Markt für Architekturmalerei und Veduten ist seit Jahren eine feste Konstante und überaus beliebt. Auch in der Gegenwart bedienen zahlreiche Künstler dieses Sujet. Dabei gehen die heutigen Künstler jedoch freier und abstrakter mit dem abzubildenden Gegenstand um. Andy Warhols Cologne Cathedral von 1985 ist ein guter Beleg dafür. 

Besondere Ansichten auf die Berliner Geschichte

Ein besonderes Beispiel ist das Gemälde "Berlin, 13.August 1966" von Oskar Kokoschka. Es bietet dem Betrachter einen eindrucksvollen Blick über das geteilte und noch in weiten Teilen zerstörte Berlin. Der Verleger Axel Springer beauftragte den Künstler mit dem Bild und es entstand ein einzigartiges Zeitdokument und Kunstwerk. Die Sicht aus dem Arbeitszimmer des Verlegers im damals neuen Springerhochhaus ist grandios. 

Auf dieses Motiv gibt es einen zweiten Blick. Mit Abstand von knapp 50 Jahren schuf der Berliner Maler und Grafiker Manfred Pietsch (1936-2015) im Jahre 2014 an gleicher Stelle ein ebensolches Stadtpanorama im gleichen Format. Die Verortung ist dieselbe, Atmosphäre und Stadtkörper sind aber völlig verändert. Heute wäre dieses Bild aus dem Jahre 2014 schon nicht mehr möglich, da der Erweiterungsbau der Springerzentrale die Sichtachsen schneidet. An diesem Beispiel wird die besondere Funktion von Vedutenmalerei deutlich. Neben einem historischen Beleg schafft diese Kunstform auch einen Eindruck von neuen künstlerischen Sichtweisen auf die Motive. Dies ist es, was den Wert von Veduten ausmacht.

Aktuelle Marktsituation

Die Preisentwicklung auf Auktionen für Veduten ist positiv. Beispielhaft sind hier die Farbserigraphien Cologne Cathedral zu nennen. Im Zeitraum von 2003 bis 2020 wurden für diese 100,3 cm x 80 cm großen Kunstwerke regelmäßig Preise in einer Spanne von 8.000 Euro bis 25.000 Euro aufgerufen. Die niedrigeren Zuschläge lagen eher in den frühen 2000er Jahren. 

Die Werke Bernardo Bellottos zählten schon in ihrer Entstehungszeit zum Besten was es auf dem Kunstmarkt zu erstehen gab. Fürstenhöfe und Königshäuser waren die Auftraggeber und eifrige Sammler. Auch heute noch besteht uneingeschränkte Nachfrage nach Veduten von Bellotto. Sie sind stets ein Highlight auf Auktionen. 2020 wurde für das Gemälde Verona mit dem Ponte delle Navi rund 10,5 Mio. Euro gezahlt. Mit einem Format von 1,33 m x 2,34 m zählt es sicherlich zu den größten Schöpfungen des Meisters. Auch in der Spanne von 200.000 bis 500.000 Euro sind gelegentlich Gemälde im Auktionsangebot (Formate 50 cm x 60 cm). Je nach künstlerischer Qualität, Motivwahl und Größe kann aber auch schnell die Millionengrenze erreicht werden. 

Seltene Städtepanoramen mit hohem Wert

Bellottos Werke gelten als sichere Bank. Oskar Kokoschkas Städtepanoramen sind eher selten. Dresden, Wien, Hamburg, Prag oder auch London inspirierten den Künstler stark. Die zumeist farbkräftigen Ölmalereien finden sich in einer Preisspanne von 200.000 Euro bis hin zu 2 Mio. Euro.

Ausstellungsempfehlungen

 

Berlin, Stiftung Kunstforum

MENSCHENBILD – der expressionistische Blick

bis 18. Juni 2023

 

Duisburg, Lehmbruckmuseum

Die Befreiung der Form – Barbara Hepworth – Meisterin der Abstraktion im Spiegel der Moderna

bis 29. August 2023

 

Luxemburg, Mudam

Michel Majerus - Sinnmaschine

bis 15. Oktober 2023

 

Baden-Baden, Staatliche Kunsthalle

Jan St. Werner – SPACE SYNTHESIS

bis 2. Juli 2023

 
Fazit: Eine qualitätsvolle Vedutenmalerei ist immer einen Blick und auch einen Kauf wert. Selbst Werke von weniger bekannten Künstlern, die aber als Spezialisten für Veduten gelten, werden über kurz oder lang von Interesse sein. Hier liegt der Schwerpunkt dann besonders auf dem dokumentarisch-städtebaulichen Bezug (Zeitzeugen-Charakter). Für jeden Betrachter spielen bei den Werken individuelle Aspekte eine besonders wichtige Rolle.
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