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Positive Kehrseite des Zinsanstiegs

Pensionsrückstellungen können schrumpfen

Stapel aus Euro-Münzen. © weyo / Fotolia
Der kräftige Zinsanstieg hat für Unternehmen auch eine erfreuliche Seite. Die Rückstellungen für die Zahlung künftiger Pensionen (Pensionsverpflichtungen) können deutlich zurückgefahren werden. FUCHSBRIEFE zeigen auf, wie groß der Hebel für Unternehmen ist.
Unternehmen können sich aufgrund des steilen Zinsanstiegs inzwischen deutlich geringere Rückstellungen für künftige Pensionen erlauben. Denn inzwischen hat der Rechnungszins wieder das Niveau des Jahres 2011 erreicht. Daher sinkt das Volumen der Rückstellungen, die Unternehmen bilden müssen, um Leistungen an ihre künftigen Rentner zahlen zu können.

Deutlich geringere Pensionsdefizite

Eine neue Studie von Insight Investment und der Frankfurt School of Finance and Management wirft ein Licht auf die aktuellen Entwicklungen. Die Autoren haben 2.000 Unternehmen aus 14 Ländern (250 aus Deutschland) untersucht. Das Ergebnis: Das Pensionsdefizit (Pensionsvermögen abzüglich der Verpflichtungen) sinkt deutlich. Lagen die Verpflichtungen 2021 noch bei gut 3,8 Bio. Euro weltweit, waren es 2022 nur noch 2,7 Bio. Euro. Das Defizit sank von ca. 500 Mrd. Euro auf 100 Mrd. Euro. Das heißt, dass weniger Pensionen aus dem freien Cashflow finanziert werden müssen, die Eigenkapitalrentabilität im Trend also steigt.

Der Effekt in den Unternehmen ist gewaltig. Denn aufgrund der langen Laufzeiten von Pensionsverpflichtungen ist der Rechnungszinssatz der Parameter mit dem stärksten Einfluss auf den Umfang der bilanziellen Verpflichtungen. Das wird deutlich am Beispiel einer einzelnen Jahresrentenzahlung in Höhe von 1.000 Euro, die beispielhaft in 20 Jahren fällig wird. In der Bilanz muss der Arbeitgeber den Betrag zurückzustellen, den er bei Anwendung des Rechnungszinssatzes heute benötigt, um diese Rente in 20 Jahren auszahlen zu können. Bei einer Verzinsung von 1% sind das 820 Euro, bei 3% nur noch 550 Euro. Das hat Lurse vorgerechnet, ein führender HR- und bAV-Lösungsanbieter. 

Risikomanagement variiert stark nach Ländern

Trotz dieser positiven Entwicklung weist Deutschland noch das größte Defizit unter den untersuchten Ländern auf (2022: ca. 70 Mrd. Euro). Im Jahr 2020 lag das Defizit noch - allein bei den damaligen DAX-30 Unternehmen - bei 142,1 Mrd. Euro, so eine ältere Studie von Flossbach von Storch. Dass sich das Defizit seitdem verringerte, lag an der guten Aktienmarktperformance 2020/2021 und dem darauffolgenden Zinsanstieg. 

Ein Ausrufezeichen setzt die neue Studie beim internationalen Vergleich des Pensions-Risikomanagements. Vor allem in Deutschland sind die Risikomanagementsysteme nicht sehr ausgeprägt - nur 42% des Vermögens werden "gehedget" (abgesichert). In UK sind es hingegen 96%, weltweit liegt der Anteil durchschnittlich bei 79%. Nach Einschätzung von Insight Investment bemühen sich die deutschen Anbieter in diesem Jahr aber sehr darum diesen Abstand aufzuholen.

Fazit: Der Zinsanstieg führt dazu, dass die Pensionsbelastungen für Unternehmen weiter sinken werden. Für Unternehmen wäre eine Absicherung der Pensionsverpflichtungen wichtig, damit sich die Finanzierungssituation bei sinkenden Zinsen nicht wieder verschlechtert.
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