Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1592
FUCHS-Devisenprognose 2. Quartal 2024

Fed wird überschätzt, EZB könnte überraschen

Wie entwickelt sich die Konjunktur und was machen die Notenbanken daraus? Von den Antworten auf diese beiden Fragen hängen die Wechselkursentwicklungen ab. Der Markt erwartet aus unserer Sicht zu großes Zinssenkungspotenzial in den USA, unterschätzt aber, dass die EZB zügiger vorgehen könnte. Größere Bewegungen erwarten FUCHS-Devisen zudem im Yen.
Die Zinsperspektiven an den Börsen haben sich wie prognostiziert in die Jahresmitte verschoben. In der vorigen Quartalsprognose hatten wir - entgegen dem Markt - vorhergesagt, dass die US-Notenbank ihre Leitzinsen "frühestens gegen Jahresmitte" erstmals senken wird (FD vom 5.1.24). Das ist nun auch an den Märkten angekommen und Konsensmeinung. 

Mit Blick auf das zweite Quartal wird vor allem die Wechselkursentwicklung davon abhängen, wie sich die Notenbanken weiter positionieren. Wir gehen dabei weiter davon aus, dass die meisten Marktteilnehmer den Handlungsspielraum der US-Notenbank nach unten überschätzen. Zwar bewegt sich die Inflationsrate in den USA in die "richtige Richtung". Aber die Dynamik der Verlangsamung hat deutlich nachgelassen. Es tauchen sogar schon wieder "Risiken nach oben" auf.

Fed hat nur geringen Spielraum

Das Zünglein an der Waage wird die US-Konjunkturentwicklung sein. Diese wird sich weiter abkühlen. Wir vermuten aber, dass die Abkühlung moderat bleiben wird. Die Fed wird also nur geringe und wenige Zinsschritte gehen. Dass es wie vom Markt derzeit erwartet noch drei Rückschritte werden, bezweifeln wir. Daher passen wir unsere Prognose der kurzfristigen US-Zinsen nur leicht an. Wir kalkulieren zwei Zinsschritte nach unten in der zweiten Jahreshälfte ein. Am langen Ende erwarten wir ein leichtes Absinken der US-Renditen parallel zu einer etwas geringeren Wirtschaftsdynamik. 

Etwas anders stellt sich das Bild in der Eurozone dar. Hier ist die Konjunkturentwicklung deutlich fragiler. Die Abwärtsrisiken sind höher und die Abwärtsdynamik dürfte, angeführt von Deutschland, größer als in den USA sein. Das wird dazu führen, dass die Inflationsraten in der Eurozone zügiger fallen, die Notenbank vermutlich bei Zinssenkungen weiter gehen könnte als die Fed. Wir halten es sogar für möglich, dass die EZB noch vor der Fed einen ersten Schritt gehen wird, wenn sich die US-Konjunktur robust hält. Das wird den US-Dollar stützen. 

EZB könnte zügiger senken

Dass eine Zinsüberraschung der EZB nicht völlig undenkbar ist, hat die überraschende Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gezeigt. Obwohl die in der Regel nach der EZB agiert, hat sie kürzlich die Zinsen vor ihrer "großen Schwester" gesenkt. Der Grund: Die Inflationsrate in der Alpenrepublik ist deutlich rückläufig, zuletzt auf nur noch 1% gefallen. Der Zinsschritt hat die Richtung des Franken geändert und ihn von seiner kontinuierlichen Klettertour abgebracht. 

Eine andauernde Franken-Schwäche erwarten wir nicht. Denn die SNB setzt prinzipiell auf Franken-Stärke. Die absehbaren Zinssenkungen der EZB werden das Blatt wieder zugunsten des CHF wenden. Der Überraschungs-Rückschritt des Franken ist daher eine gute Kaufgelegenheit, sowohl für Franken als auch für Aktien aus der Alpenrepublik (FK vom 7.3.).

Yen wird sich kräftig bewegen

Größere Bewegungen erwarten wir im Währungspaar USD|JPY. Denn der Yen ist aufgrund des US-Zinsvorsprungs kräftig abgeschmiert. Bei 151 USD|JPY scheint die Bewegung nun aber ausgereizt. Für eine Yen-Aufwertung spricht, dass die Fed demnächst den Weg nach unten, die Bank of Japan aber weiter, wenn auch in kleinen Schritten, nach oben gehen wird. Die Zinsdifferenz zwischen beiden Währungsräumen wird somit tendenziell kleiner und auch der Yen gilt als an den Finanzmärkten als sicherer Hafen. Da auch der Dollar ein schnell steigendes Verschuldungsproblem hat, halten wir hier einen "backdraft" in den nächsten Monaten für möglich. 
Fazit: Der Yen dürfte in den Mittelpunkt auf dem Forex-Markt rücken. Der Handlungsspielraum der Fed wird über-, die Handlungsnotwendigkeit in der EZB unterschätzt.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH

Eyb & Wallwitz ist mit dem Kunden nicht auf Augenhöhe

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
„Als Philosoph und Mathematiker ist es mir ein Bestreben die aktive Vermögensverwaltung mit sozialem Engagement und Verantwortung zu vereinen“, stellt sich Geschäftsführer Dr. Georg von Wallwitz im Anlagevorschlag vor. Man sei der Überzeugung, dass nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften langfristig mit wirtschaftlichem Mehrwert einhergehe und sich für Stiftungskunden auszahle.“ Das Zitat lässt beim Leser die schönsten Hoffnungsblätter ergrünen. Bringt Eyb & Wallwitz sie zum Blühen?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Credo Vermögensmanagement GmbH

CREDO baut Nähe zum Kunden auf

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Eule, Segelboot, Keimling und Füllhalter – mit diesen Bildmotiven begrüßt CREDO auf der Website seine Gäste. Die Eule beobachtet genau, das Segelboot manövriert durch stürmische Zeiten, der Keimling steht für gesundes Wachstum und der Füllhalter soll Unabhängigkeit symbolisieren. Nicht schlecht gelöst. CREDO bedeutet laut Website „Ich glaube". Glauben und Vertrauen seien die wertvollsten Güter, der Ursprung des Unternehmens liege in kirchlichen Mandaten. Das passt perfekt zur Stiftung Fliege.
  • Einblick in den «Trusted Wealth Manager 2024»

Wie Oberbanscheidt & Cie. Transparenz und Kundenvertrauen in Vermögensverwaltung fördert

Grafik envato elements, Redaktion Fuchsbriefe
Die Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltungs GmbH mit Sitz in Kleve zeigt sich im neuesten «Trusted Wealth Manager» offen für Transparenz und Kundenkommunikation. Das Unternehmen bekräftigte seine Bereitschaft, Teile des Selbstauskunftsfragebogens zu beantworten, als Ergänzung zum laufenden Monitoring der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz, was die Grundlage für eine vertrauensvolle Beziehung zu seinen Kunden bildet.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • BGH gestattet Staffelmiete nach Mietpreisbindung

Staffelmiete in der Sozialwohnung

Ein Vermieter darf für eine Sozialwohnung mit Mietpreisbindung auch eine Staffelmiete vereinbaren. Das ist dann möglich, wenn die Preisbindung absehbar endet. Das hat der Bundesgerichtshof entschieden.
  • Fuchs plus
  • EU-Auktion für H2-Subventionen: Erfolgreich und preiswert

Geringe Subventionen für Wasserstoffprojekte

Unternehmen, die neue Wasserstoff-Anlagen in Europa planen, kommen mit sehr geringen Subventionen aus. Das ist das Ergebnis der ersten Subventions-Auktion für Wasserstoff-Anlagen durch die europäische Wasserstoffbank.
  • Fuchs plus
  • Einkauf und Supply Chain Management optimieren

Die besten digitalen Lösungen finden

Es gibt sehr viele Anbieter, die digitalen Lösungen für Einkauf und Supply Chain Management offerieren. Für Unternehmen, die nach einer solchen Lösung suchen, ist das ein Problem. Denn wie den richtigen Anbieter finden? FUCHSBRIEFE geben Ihnen einen Überblick, wie Sie den Such-Prozess strukturieren können.
Zum Seitenanfang