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Mehr Transparenz und Sicherheit, aber auch Kostendruck und weniger Vielfalt

Die Kleinanlegerstrategie der EU und ihre Folgen

Berater im Gespräch. © Pormezz / stock.adobe.com
Die Europäer sparen gern, investieren aber wenig. In Zeiten, in denen es auf dem Konto aber kaum Zinsen zu holen gibt, ist das ein Problem. Die EU will darum Investments mit einer neuen Strategie fördern. Die hat sowohl ihre Sonnen-, als auch ihre Schattenseiten.
Privatanleger sollten die neue Kleinanlegerstrategie der EU kennen, vor der Broker und Berater zittern. Die Strategie hat das Ziel, die Investmentquote der Europäer anzuheben. EU-Anleger sollen zu den besten Konditionen investieren können. Zudem soll gewährleistet werden, dass Berater ihren Kunden keinen "Schrott" andrehen. Im Rahmen dieser Strategie wird es darum zu Provisionsverboten (aber kein allumfassendes, wir zeitweise diskutiert, siehe FB vom 30.01.2023) und neuen Transparenzpflichten kommen. 

Folgen für Anleger

Das dürfte für Anleger sowohl positive als auch negative Folgen haben, die wir für Sie zusammenfassen:

  • Der Markt wird insgesamt transparenter. Von Beratern vermittelte Produkte müssen sich an einer Benchmark messen lassen. Die soll etwa zeigen, ob das Anlageprodukt, das Ihnen empfohlen wird, ein gutes bzw. schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweist. Warnhinweise sollen zudem vor besonders risikoreichen Produkten schützen. Auch die Kosten sollen sehr prominent in den Informationsunterlagen sichtbar sein.
  • Die Haftungspflichten des Beraters steigen. Werden Ihnen als Kunden unangemessen hohe Kosten in Rechnung gestellt, haben Sie Anspruch auf eine Entschädigung. Regelmäßige Weiterbildungen und Schulungen sollen Mindeststandards in der Beratungsqualität implementieren. 
  • Honorarberatung gewinnt damit an Relevanz. Die werden Kunden kostenseitig spüren.
  • Stellen Sie sich auch auf steigende Gebühren bei Ihrem Broker oder Ihrer Direktbank ein. Denn wer schlicht Orders ausführt, ohne aber den Kunden zu beraten (sog. "Execution only"-Geschäfte), soll keine Provisionen einbehalten dürfen. Provisionen sind für viele Broker und Direktbanken aber eine wichtige Einnahmequelle. 
  • Besonders gravierend könnten die Auswirkungen für Neobroker sein. Sie werben damit, dass Anleger zu geringsten Ordergebühren und ohne Depotkosten bei ihnen handeln. Fallen diesen Plattformen die Provisionen weg, greift das direkt ihr Geschäftsmodell an. Sie könnten in Folge ihre Gebühren deutlich erhöhen müssen - dadurch verlieren sie ihre Kostenvorteile im Markt.

Standardisierung zulasten der Vielfalt

Insgesamt dürfte der Markt damit immer einheitlicher und damit auch un-individueller werden. Berater werden schärfer als bislang vermeiden, von vorgegebenen Standards abzuweichen. Individuell und gleichzeitig rechtssicher beraten, wird dann zu einer Meisterdisziplin. 

Die Produkte dürften sich mehr nach Benchmarks ausrichten - und damit ebenfalls immer ähnlicher werden. Auch die parallel weiter laufende Nachhaltigkeitsdiskussion dürfte zu einer Produktangleichung führen.

Fazit: Noch ist die Strategie ein Richtlinienentwurf, der bislang keine rechtliche Wirkung entfaltet. Er muss nun von den Mitgliedsstaaten und dem EU-Parlament diskutiert und verabschiedet werden. An den Grundtrends der Strategie (Verbraucherschutz, Standardisierung, Haftungspflichten und Teilverbote von Provisionen) wird wohl aber nicht gerüttelt werden.
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