Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1695
Sinkende Tendenz im zweiten Halbjahr

Hohe Preise bei Industrierohstoffen

Industriemetalle © phonlamaiphoto / stock.adobe.com
Industriemetalle sind noch immer teuer. Der Markt hat mit der Coronakrise bzw. den darauf folgenden Lieferkettenproblemen und der Energiekostenkrise ein neues Preisniveau bei höheren Preisen etabliert. Doch viele Rohstoffe werden in den kommenden Wochen und Monaten günstiger werden.

Die Industriemetalle sind nach wie vor teuer. Corona- und Energiekrise haben die Märkte in Aufruhr gebracht. Zwar sind die Preise inzwischen weit von den Rekorden von Mitte 2021 (Eisenerz) oder März 2022 (Aluminium) weit entfernt. Aber im langfristigen Vergleich sind sie weiterhin hoch.  

Eisenerz mit Seitwärtstendenz wegen schwachen Wachstums in China

Eisenerz hatte zu Jahresbeginn sein Hoch bei knapp über 130 Euro. Bis Anfang April sank der Preis auf 93 Euro und hat sich seither erholt. Nach einem Zwischenhoch im Mai liegt der Kurs bei 100 Euro. Eisen ist wie die Preisentwicklung aller Metalle stark von Chinas Konjunktur abhängig. Denn dort gibt es die größte Nachfrage und meist auch die größten Produzenten, die Erze zu Rohmetallen verarbeiten. Weil die Wirtschaft dort wächst, das Wachstum aber schwächer wird, wird der Preis in den kommenden Monaten wohl leicht nachgeben, auf um die 90 Euro zu Ende des Jahres.

Mehr Anbieter senken Aluminiumpreis

Der Aluminium-Preis hat seit Februar um einiges zugelegt. Von unter 2.100 Euro auf über 2.500 in der Spitze Ende Mai. Seither geht der Preis zurück und liegt aktuell bei 2.260 Euro. Gesunkene Stromkosten in Europa erlauben eine Produktionsausweitung hier. Das dürfte den Preis in den kommenden Monaten auf um die 2.000 Euro zum Jahresende sinken lassen.

Kupfer: weiterhin steigende Preise

Der Preis für Kupfer schwankte viele Jahre zwischen Preisen von 4.000 Euro am unteren Rand und 6.000 am oberen. 2020 hat er einen neuen Korridor gefunden. Seither schwankt er um zumeist um die 8.000 Euro, mit einzelnen Spitzen um 10.000 Euro und Tiefpreisen bei 7.500 Euro. Die großen Minen in Chile und Peru kommen an ihr Produktionsende. Gleichzeitig steigt die Nachfrage durch die Energiewende und KI. Aktuell steht der Kurs bei 8.874 Euro. Das dürfte für die kommenden Monaten das untere Ende des Preises sein, das obere bei etwa 9.300 Euro liegen. Größere Preisanstiege auf 10.000 Euro wird es wohl im nächsten Jahr geben. Denn auch bei durchschnittlichem Wachstum der Weltwirtschaft (IWF-Prognose für 2025 +3,2%) bleibt die grundlegende Konstellation für Preissteigerungen erhalten. Die Gefahr für plötzliche Preisausschläge nach oben ist hoch.

Weitere Metalle geben eher nach

Auch andere Metallrohstoffe sind derzeit recht teuer. Die flaue Konjunktur in China spricht für sinkende Preise auf mittlere Sicht. Zink notiert aktuell bei 2.624 Euro. Rückgänge auf 2.300 Euro sind in den kommenden Wochen wahrscheinlich. Der Preis von Zinn (30.800 Euro) ist derzeit sehr hoch, ein Nachgeben auf Preise um 25.000 Euro, die noch im Frühjahr erreicht wurden, wahrscheinlich. Der Nickelpreis ist seit Anfang 2023 gesunken. Ursache waren neue Minen, die das Angebot erhöht haben. Ein Ausbruchsversuch nach oben erreichte Mitte Mai 2024 die Spitze bei 20.000 Euro. Seither gibt der Preis wieder nach und liegt aktuell bei knapp über 15.000 Euro. Bis Ende des Jahres wird es hier eher eine Seitwärtsbewegung geben, denn die steigende Nachfrage stützt den Preis.

Fazit: Industriemetalle haben merklich höhere Preise als noch vor zehn Jahren. Vor allem die vermutlich schwache Wirtschaftsentwicklung in China wird auf die meisten Metalle eine Preisdämpfende Wirkung haben.
Meist gelesene Artikel
  • Warum Deutschland an Attraktivität für internationale Führungskräfte verliert

Fachkräfte suchen Sicherheit

Fuchsbriefe-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag Fuchsbriefe
Erneut erschütterte ein islamistisch motivierter Messermord die Republik. Er fand am Wochenende im weltoffenen Westen der Republik statt, ausgerechnet auf einem "Festival der Vielfalt". Wer glaubt, dass sich ausländische Fachkräfte von dieser "Willkommenskultur" und ihren Folgen eingeladen fühlen in Deutschland zu arbeiten, ist schief gewickelt, schreibt FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber in seinem heutigen Standpunkt.
  • Fuchs plus
  • Die versteckten Risiken für die Weltwirtschaft

Wachsenden Herausforderungen für Schwellenländer

Global nähert sich der Schuldenstand 2024 rapide den 325 Billionen US-Dollar an. Das ist ein Anstieg von 260 Billionen US-Dollar vor der Pandemie. Diese Zunahme wurde hauptsächlich durch die staatliche Kreditaufnahme getrieben. In den G7-Ländern übersteigt die Staatsverschuldung heute 130 % des BIP. Das ist die doppelte Schuldenquote aus dem Jahr 2000 (65 %). Probleme dürften vor allem Schwellenländer bekommen.
  • Sechs Großmeister, sieben Meister

Ratingtabelle Nachhaltigkeit im Private Banking 2024/25

Vom Unbedarften zum Großmeister - FUCHS|RICHTER-Rating Nachhaltigkeit im Private Banking 2024/25 © Verlag FUCHSBRIEFE, erstellt mit DALL*E
Die Ratingtabelle zu „Nachhaltigkeit im Private Banking“ umfasst inzwischen 38 Institute (Vorjahr 36). Die Anzahl der «Großmeister» hat sich von drei auf sechs verdoppelt. Die Anzahl der Meister ist dafür von 9 auf 7 zurückgegangen. Somit gibt es nur einen Aufrücker ins Top-Segment, das jetzt 13 Anbieter umfasst.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Öl (WTI): Preisrutsch trotz knapper werdendem Angebot

Einbrechende Ölpreise

Der Ölpreis steht massiv unter Druck und ist um etwa 11% gefallen. Vor dem Hintergrund eines knapper werdenden Angebots ist der Ölpreisrutsch erstaunlich.
  • Fuchs plus
  • Produktion von Kupfererzen rückläufig: Minenkonzerne in Sambia wollen gegensteuern

Stagnierende Kupferproduktion

Die Kupferproduktion aus Erzen ist in den vergangenen Monaten stärker gestiegen als die Produktion der Erze. In den folgenden Monaten dürfte das dazu führen, dass die Produktion von raffiniertem Kupfer nur verhalten vorankommt.
  • Fuchs plus
  • 132 Basispunkte Unterschied: Warum Bankkredite oft die bessere Wahl sind

Bankkredite sind günstiger als Anleihen – Privatinvestoren sollten das nutzen

Wer in Unternehmen investiert, sollte genau prüfen, ob diese vorrangig Kredite oder Anleihen nutzen. Unternehmen, die stark auf Anleihen setzen, sind anfälliger für Zinsschwankungen. Das könnte sich negativ auf das Wachstum und die Renditen der Anleger auswirken.
Zum Seitenanfang