Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1816
Wissings Vorstoß zum Fahrverbot entlarvt ein Regierungs-Prinzip

Regieren mit Angst

Die Verzweiflung der Ampel-Regierung beim Klimaschutz ist mit Händen zu greifen. Jetzt hat Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) sogar ein Fahrverbot an Wochenenden – natürlich nur für Verbrenner – ins Spiel gebracht. Das bringt viele Beobachter auf die Palme. Grüne und SPD werfen dem Minister "Panikmache" vor. Damit haben sie recht, benennen aber zugleich nur ein Prinzip und Instrument, das sie selbst gern zum Regieren einsetzen, meint FUCHSBRIEFE-Chefredakteur Stefan Ziermann.

Wissings Fahrverbots-Manöver ist leicht durchschaubar. Der Verkehrsminister will keine Fahrverbote verordnen. Es geht ihm darum, Druck auf die Grünen zu machen, damit die bei dem starren Klimaschutzgesetz einlenken. In dem sind die Klimaschutzziele Deutschlands verbindlich geregelt. Das Gesetzt sieht vor, dass die Emissionen von Treibhausgasen bis 2030 um 65% gegenüber 1990 reduziert werden müssen. Für einzelne Sektoren wie Industrie, Energiewirtschaft, Verkehr und Gebäude wurden zulässige Jahresemissionsmengen festgelegt. Der Verkehrssektor schießt aber weiter über das Emissionsziel hinaus.

Kritiker werfen Wissing Panikmache vor

Die Grünen und auch die SPD fahren Wissing nun voll vor den Bug. Die Öko-Partei wirft ihm vor, knallhart "unbegründete Ängste zu schüren. Die SPD redet von "Panikmache". Fakt ist: Wenn das Klimaschutzgesetz nicht verändert wird, muss der Verkehrsminister bis Mitte Juli ein Paket mit Sofortmaßnahmen vorlegen, um die Ziele zu erreichen. Viel mehr Möglichkeiten als ein Tempolimit und Fahrverbote hat er allerdings nicht. 

SPD und Grüne haben dennoch in einem Punkt recht. Sie haben das Prinzip benannt, mit dem seit Jahren Politik gemacht wird: Das Regieren mit der Angst. Denn Fahrverbote sind ein Schreckgespenst, dem in der Autonation Deutschland (E-Auto-Anteil übrigens 2%) niemand begegnen will.

Angst als Regierungs-Instrument

Auch SPD und vor allem die Grünen nutzen Angst als Regierungsinstrument aber immer wieder. Gerade erst hat Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck (Grüne) ein Diskussionspapier vorgelegt, in dem er die Stilllegung der deutschen Gasnetze in Erwägung zieht. Auch das verbreitet bei vielen Immobilieneigentümern sofort Angst und Schrecken, auch wenn das noch längst nicht Gesetz ist. Ich erinnere mich aber auch an sein Heizungsverbot und den Sanierungszwang.  

In der Corona-Pandemie wurde Angst-Politik von fast allen Parteien auf die Spitze getrieben. Das Regieren (Gesundheitsminister Karl Lauterbach, SPD) auf Basis von Inzidenz-Zahlen führte zu Maskenzwang, Lockdown und der Diffamierung von Kritikern der Corona-Politik. Wie dünn die wissenschaftliche Basis, wie groß also das manipulative Element dieser Politik war, zeigen die geschwärzten RKI-Protokolle. Auch im Ukraine-Krieg wird Angst vor einem "Durchmarsch der Russen" geschürt. Bezweckt wird damit, Milliarden von Euro locker zu machen und in die Rüstungsindustrie zu pumpen - Geld, das an anderen Stellen fehlt.

Angst eignet sich besonders gut für das manipulative Regieren von Bevölkerungsmassen. Michel Foucault nannte das „Biopolitik“. Der Vorstoß von Wissing gehört ebenso in diese Kategorie, wie viele andere politische Maßnahmen der jüngeren Zeit, meint Ihr Stefan Ziermann.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH

Eyb & Wallwitz ist mit dem Kunden nicht auf Augenhöhe

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
„Als Philosoph und Mathematiker ist es mir ein Bestreben die aktive Vermögensverwaltung mit sozialem Engagement und Verantwortung zu vereinen“, stellt sich Geschäftsführer Dr. Georg von Wallwitz im Anlagevorschlag vor. Man sei der Überzeugung, dass nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften langfristig mit wirtschaftlichem Mehrwert einhergehe und sich für Stiftungskunden auszahle.“ Das Zitat lässt beim Leser die schönsten Hoffnungsblätter ergrünen. Bringt Eyb & Wallwitz sie zum Blühen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Credo Vermögensmanagement GmbH

CREDO baut Nähe zum Kunden auf

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Eule, Segelboot, Keimling und Füllhalter – mit diesen Bildmotiven begrüßt CREDO auf der Website seine Gäste. Die Eule beobachtet genau, das Segelboot manövriert durch stürmische Zeiten, der Keimling steht für gesundes Wachstum und der Füllhalter soll Unabhängigkeit symbolisieren. Nicht schlecht gelöst. CREDO bedeutet laut Website „Ich glaube". Glauben und Vertrauen seien die wertvollsten Güter, der Ursprung des Unternehmens liege in kirchlichen Mandaten. Das passt perfekt zur Stiftung Fliege.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gravierende Verschiebungen der Welthandelsströme voraus – Gold als neutrale Währung

Der Dollar behält auf absehbare Zeit seine Vormachtstellung

Gita Gopinath, die Erste Stellvertretende Geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds, nimmt die Zukunft des Internationalen Währungssystems (IMS) in den Blick. Am Stanford Institute for Economic Policy Research hat sie in einer Rede herausgearbeitet, welche Folgen die Verschiebung der Handels- und Investitionsströme für die großen Handelswährungen haben wird.
  • Fuchs plus
  • USA planen Sanktionen gegen chinesische E-Autos

Risiken für CNY steigen

Der Handelskonflikt zwischen der EU, den USA und China nimmt an Schärfe zu. Jetzt drohen auch die USA mit neuen Sanktionen. Von denen könnte vor allem Chinas E-Mobilität und der Solar-Sektor betroffen sein. Daraus erwachsen Risiken für den Chinesischen Yuan.
  • Fuchs plus
  • Vietnam profitiert von Deglobalisierung

Rendite-Booster Dong

Flagge Vietnams ©picture alliance / Zoonar | BUTENKOV ALEKSEY
Das asiatische Schwellenland kann mit einer jungen und gut ausgebildeten Gesellschaft aufwarten. Über 60% der Vietnamesen sind unter 30 Jahre alt. Neben dem Tourismus punktet das produzierende Gewerbe, welches ausländische Direktinvestitionen anzieht. Die relativ niedrigen Herstellungskosten in dem knapp 100 Mio. Einwohner zählenden Küstenstaat sorgen für volle Auftragsbücher. Die Administration in Vietnam steuert das Land mit wachstumsfreundlichen Maßnahmen.
Zum Seitenanfang