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DAX im "Major Tom"-Modus

DAX hängt US-Börsen ab

Schriftzug DAX. Im Hintergrund Wolken, hinter denen die Sonne hervorlugt. © KI-generiertes Bild, erstellt mit Adobe Firefly
Der DAX ist gerade unterwegs wie "Major Tom" von Peter Schilling. Der Aktienindex entwickelt sich "völlig losgelöst" von der US-Börse. Das ist ein seltenes Phänomen, hat aber gute Gründe. Darum steht Aktien ein heißer Sommer bevor.
Der DAX ist gerade im "Major Tom"-Modus unterwegs. Er entwickelt sich wie im Lied von Peter Schilling "völlig losgelöst" von der US-Börse. Der Dow hat sich bei 38.000 Punkten stabilisiert und ist wieder vorsichtig nach oben gelaufen. Der DAX zieht dagegen kräftig hoch und peilt mit großen Schritten das jüngste Allzeithoch an. In Japan ticken die Aktienkurse dagegen wie erwartet weiter langsam nach unten. 

DAX hängt US-Börsen ab

Eine deutlich bessere Entwicklung der deutschen Börse gegenüber den US-Börsen ist ein seltenes Phänomen. In der aktuellen Situation ist dieses Phänomen aber gut begründet. Denn in Europa dürfte die Geldpolitik in den kommenden Monaten nicht zu den Rahmenbedingungen am Markt passen. Der Effekt wird eine zu expansive Geldpolitik sein. Diese Aussicht stützt derzeit die Aktienmärkte in Europa besonders und untermauert unsere Einschätzung, den DAX im Portfolio derzeit höher zu gewichten.  

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat angekündigt, den Leitzins im Sommer zu senken. Grundlage für die Ankündigung waren die zuletzt moderaten Konjunkturdaten und die rückläufige Inflation. Allerdings hat sich das Bild inzwischen gewandelt. Die Konjunktur in der Eurozone erholt sich. Sogar die deutsche Wirtschaft, nach wie vor Schwergewicht und Taktgeber in Europa, stabilisiert sich. Zuletzt hat das BIP mit einem Plus von 0,2% positiv überrascht.

EZB ist zu expansiv

Die EZW wird daher in die konjunkturelle Erholung hinein die Leitzinsen senken. Diese Konstellation beflügelt gerade die Börsen. Parallel dazu wird die Inflation zwar in den nächsten Monaten wieder anziehen. Die Dynamik wird aber nicht gefährlich hoch sein. Die Commerzbank erwartet statt der bisher 2% nun für den Jahresdurchschnitt eine Inflation von 3%. Damit können Unternehmen und Aktienmärkte gut umgehen.

Die Verschiebung der ersten Zinssenkung in den US verlängert in Übersee nun wieder die Vorfreude auf den ersten Zinsschritt in den USA. Derweil hat sich an den Märkten die Meinung durchgesetzt, dass die EZB - ebenfalls ein seltener Fall - vor der Fed agieren wird. Denn in Übersee sind die Inflationsdaten bereits das dritte Mal in Folge gestiegen und auch höher ausgefallen als erwartet. Das ist also keine "Eintagsfliege" mehr und bestätigt die Befürchtung von Fed-Chef Jerome Powell. Die Notenbank hat somit bisher gar keinen Anlass, die Zinsen zu senken. 

Aktienrückkäufe treiben Kurse

Zu diesem psychologischen Treiber kommt aber hinzu, dass die Zahl der Unternehmen steigt, die eigene Aktien in großem Umfang zurückkaufen wollen. Drei Unternehmen stechen hier besonders heraus. Apple will für 110 Mrd. US-Dollar, Meta für 50 Mrd. und Alphabet (google) für 70 Mrd. US-Dollar eigene Aktien kaufen. Andere Unternehmen planen ähnliche Schritte, weil es offenbar derzeit keine guten anderen Investitionsmöglichkeiten gibt. Die Rückkäufe werden die Kurse der Aktien stützen.
Fazit: Der DAX strebt offenbar auf ein neues Allzeithoch zu und läuft etwas besser als die US-Börsen. Motor dieser Bewegung ist die EZB, die mit ihrer Geldpolitik ein zu expansives Umfeld in Europa im Sommer schaffen wird. Ob die jüngste Aufwärtsbewegung zügig weitergeht, bleibt abzuwarten. Rücksetzer können zu neuen Käufen genutzt werden.
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